Es war schwer für mich darüber zu reden, denn Alex war der erste der es überhaupt erfuhr. Ich war immer in guten Kreisen, hatte von allem genug, zumindest war das die Fassade die ich stehts aufrecht hielt. Dass es bei vielen dahinter anders aussah, das wusste ich, doch keiner wollte dies zu geben. Ich wusste nicht wie meine Mädels reagieren würden. Würden sie mich einfach fallen lassen? Oder würden sie dennoch zu mir stehen? Ich war mir nicht sicher, doch riskieren wollte ich es nicht. Ich brauchte diese Kreise, ich war noch nie in einer anderen Schicht.
Dann erzählte ich jedoch den Hintergrund, wie es dazu kam und sah wie die Wut stetig bei ihm anstieg. Dass ich meinen Spaß haben kann, war mir klar und das würde ich mir von ihm auch nicht verbieten lassen, doch musste ich ihm ja nicht erzählen was genau wir getrieben haben xD Oder wollte er wirklich jede Stellung wissen?
Als er aufsprang, zuckte ich kurz erschrocken zusammen und senkte wieder den Blick. Ich dachte für den Moment, dass er sauer auf mich war, dass ich es so weit hatte kommen lassen. ,,Es tut mir...." doch als die Fragen auf mich hinab prasselten, schüttelte ich leicht den Kopf. ,,Ich weiß nicht wie er heißt... Tobias, Tom... irgendwas mit T aber den Nachnamen weiß ich nicht" erklärte ich. ,,Das ist doch schon viel zu lange her. Und nein, seine Adresse hab ich auch nicht. Ich weiß, dass er einen silbernen Sportwagen gefahren hat und dass er der Besitzer von irgendeinem teuren Club ist" erklärte ich. Doch erneut musste ich meinen Kopf schütteln. ,,Hätte ich ihn angezeigt, dann wäre das bestimmt alles an die Öffentlichkeit gekommen, das kann ich nicht machen" nun war ich für einen Moment etwas panisch, denn meinen Ruf wollte ich wirklich nicht verlieren, es war schon so schwer genug diesen zu halten. Mit seinem hin und her laufen machte er mich wirklich kirre, daher lies ich den Kopf einfach weiter etwas gesenkt.

"Welchen Club ?!", hakte er zerknirscht weiter nach und knurrte fast bei dieser Frage.
Im Moment war er wirklich auf hundertachtzig. Natürlich gab er seiner Schwester keine Schuld, es war einzig und allein die Dreistigkeit des Spacken, die ihn so dermaßen aufregte. Für Alex war außer Frage, wer der einzig Schuldige hier war und der saß nicht im Raum.
Als er rüber zu seiner Schwester blickte, versetzte ihm der Anblick ihrer Ratlosigkeit und Verzweiflung einen Schlag in die Magengrube.
Seine Hände zu Fäusten geballte blieb er ruckartig stehen, schloss seine Augen und atmete einen Moment lang und tief durch.
Nein, seine Aufregung brachte die beiden jetzt auch nicht weiter. Er zwang sich unter größter Mühe ruhig zu bleiben und wenigstens etwas Fassung zu bewahren.
Dann setzte er sich wieder neben Samantha und Fina auf die Couch und legte seine Hände in einer verkrampften Haltung auf seinen Knien ab.
"Okay, Honey, ich weiß das dir der Gedanke Angst macht, aber du MUSST zur Polizei gehen.",drängte er sie. "Wir können den Kerl nicht einfach so damit davonkommen lassen, wir müssen wir dein Zeug wieder beschaffen!"
Das sie nicht wollte , das das Ganze groß rauskam, war ihm bewusst, wer wollte das schon? Die Leute würden sich das Maul zerreißen, so wie sie es bei jedem Skandal taten, der sich im Umfeld ihres langweiligen Lebens abspielte, doch das war im Augenblick nicht das Wichtigste.
Er sah sie eindringlich an, doch sie versuchte seinem Blick auszuweichen, so wie er es vorhin bei ihr getan hatte.
Unglaublich, wie schnell sich die Situation gewendet hatte.
"Sam, bitte...",fing er an und legte zwei Finger unter das Kinn seiner Schwester um sie sanft, aber bestimmend, zu zwingen ihm in die Augen zu sehen. "Irgendetwas müssen wir tun."
Was immer sie von ihm verlangte, er würde es tun, er wartete regelrecht darauf, das sie ihm sagte er sollte dies oder jenes tun, egal was, er würde alles tun um ihr zu helfen. Sie musste es einfach nur sagen.

Ich überlegte, doch ich wusste es nicht mehr. ,,Keine ahnung welcher Club das war. Wir waren da nicht, er hat nur davon geschwärmt." erklärte ich weiter. ,,Ich habe seine Jacke auch noch zu hause, weil ich sie damals in der Nacht getragen habe, weil mir so kalt war und deswegen konnte er sie nicht mit nehmen. Aber ich weiß nicht was mir seine Jacke bringen soll" ich wollte Alex einfach zumindest alles erzählen was ich wusste. Doch war ich froh, dass Alex nicht sauer auf mich war, denn das hätte ich nicht auch noch ausgehalten.
Ich sah ihn die ganze Zeit nicht an, sondern blickte auf meine Beine oder zu Fina, die sich nur an mich kuschelte. Wie immer merkte auch sie, wenn es mir nicht gut geht oder wenn ich traurig bin und das konnte sie nicht haben. Ich merkte wie er sich wieder neben mich setze, doch wollte ich ihn nicht ansehen. Ich wollte nicht seine Wut sehen. ,,Aber das ist doch schon viel zu lange her, da bringt die Polizei jetzt auch nicht mehr viel. Ich spiele schon seit dem zu Weg warst dieses Schauspiel um meinen angeblichen Reichtum! Ich kann das nicht alles mit einem mal verlieren. Die lassen mich dann doch alle fallen und schon bin ich unten durch. Ich hab auch alles wieder relativ zusammen, was er mitgenommen hat, mir fehlt nur noch die Rücklage, um mal wieder ausgehen zu können oder so. Mein Konto ist leer." versuchte ich zu erklären.
Als er seine Finger dann unter mein Kinn legte, sah ich ihn widerwillig an. ,,Du würdest genauso was abbekommen Alex. Du müsstest dir ständig anhören, dass deine Schwester pleite ist, dass sie so doof ist und sich ausrauben lässt und sonst was... das lass ich nicht zu" er wusste genauso gut wie ich, dass man ihn auch damit in Verbindung setzte und das wollte ich nicht. Er hat so viel schon durch gemacht, da brauchte er das nicht auch noch.

Er richtete sich für einen Moment gerader auf, als sie erwähnt hatte, das der Typ eine Jacke bei ihr zurückgelassen hatte.
"Das ist doch schonmal ein Anhaltspunkt!!",meinte er, auch wenn er wie sie noch keine Ahnung hatte, was ihnen das bringen würde. Verflucht, er war doch auch kein Cop oder Kriminaltechniker. Aber ihm würde schon noch etwas einfallen. Ihm fiel immer etwas ein.
Alex versuchte ihr weiter geduldig zu zuhören, auch wenn es in seinem Inneren noch brodelte.
Kein Wunder, das alle Mädels sagten, alle Männer wären Schweine, solche Idioten förderten so etwas doch noch.
"Na gut, Sam...",lenkte er ein. Er konnte sie schließlich nicht zwingen zur Polizei zu gehen, auch wenn er das für das Beste hielt. "Das ist deine Entscheidung. Aber wenn du dir es anders überlegst, dann gib mir Bescheid, ich begleite dich, ich steh dir bei. Und mach dir keine Gedanken, was die anderen sagen könnten, die haben alle selber Leichen im Keller, glaub mir. Denen wird es auch iregdnwann langweilig.",ermutigte er sie und strich ihr eine Haarsträhne hinter Ohr, die ihr ins Gesicht gefallen war.
"Und mach dir keine Sorgen um mich, okay?!"
Darüber musste sie sich nun wirklich nicht den Kopf zerbrechen. Er würde sie doch deswegen nicht fallen lassen. Sie waren Geschwister und würden immer zusammenhalten, egal was kommen mag.
Alex hielt ihre Hand um ihr seinen Beistand auszudrücken, sie hatte soviel für ihn getan und nun war der Zeitpunkt wo er ihr etwas zurückgab. Aber er wollte nicht nur das sie emotional seine Unterstützung erfuhr, er wollte auch physisch für sie sorgen.
Ohne sie auc hnur einen Moment aus den Augen zu lassen, beugte er sich nach hinten und öffnete die Schublade eines niedrigen Beistellschränkchens, das direkt neben der Couch stand und holte ein gelbes Scheckheft und einen Kugelschreiber heraus.
"Wieviel brauchst du?",fragte er und sah sie ernst und mit gezücktem Stift an, sein Blick verriet, das er keine Diskussionen zuließ. Sie würde es annehmen müssen, darauf bestand er, es war kein guter Zeitpunkt um zu stolz zu sein.

Ich hob leicht eine Augenbraue und sah kurz zu ihm hoch. ,,Was bringt uns denn seine Jacke? Außer dass sie gut aussieht... du kannst sie haben, wenn du willst" nun musste ich aber doch leicht schmunzeln, denn was anderes wusste ich mit der Jacke nicht an zu fangen. Ihm viel wirklich immer etwas ein, deswegen war er ja auch der einzige, mit dem ich sprach. Ihm vertraute ich. Klar förderte der Kerl es, dass wir sonst was von ihnen dachten, aber ich sah ja auch bei Alex, dass nicht alle Arschlöcher sind.
Doch dann war ich wirklich erleichtert, dass er nicht zu den Bullen gehen wollte, denn davor war die Angst einfach wirklich zu groß. ,,Ich sag dir bescheid, versprochen" sagte ich dazu direkt. ,,Klar weiß ich, dass nicht alles friede freude Eierkuchen ist, so wie sie immer tun, aber die haben ja auch das Glück, dass es nicht heraus kommt. Ich wäre doch das gefundene Fressen für die." ich seufzte leicht. Als er mir eine Haarsträhne hinters Ohr strich, blickte ich zu ihm und versuchte wieder leicht zu lächeln.
,,Doch, ich mache mir aber Sorgen um dich. Wir müssen dich erstmal wieder aus dem Loch holen und nicht wieder reinreißen... also bist du erstmal wichtiger, bei mir werde ich das schon irgendwie meistern" erklärte ich ernst, denn das war wirklich kein Spaß. Alex war die wichtigste Person in meinem Leben und ihm sollte es gut gehen.
Als er meine Hand nahm, lächelte ich wieder leicht. Für mich war es selbstverständlich, dass ich immer für ihn da war und das würde ich auch immer wieder genauso machen. Als er sich aber nach hinten beugte, runzelte ich leicht meine Stirn und beobachtete ihn dabei, bis ich realisierte, was er vorhatte. ,,Nein, ich nehme kein Geld von dir Alex, das weißt du ganz genau" sagte ich nun wieder ernst. ,,Vergiss es! Ich habe es schon so lange geschafft irgendwie über die Runden zu kommen, dann werde ich das auch noch weiter schaffen. Und in den Bars werden die Kerle schon irgendwie alles bezahlen, das schaffe ich schon"

Das sie sich soviele Gedanken um ihn machte fand er rührend und auf eine gewisse Art und Weise auch beruhigend. Aber er war definitiv nicht Wichtiger als sie und das sagte er ihr auch so.
Er würde sich auch irgenwann wieder aufrappeln, er brauchte nur Zeit... Einiges an Zeit. Aber er wollte nicht das sie ihr junges Leben damit vergeudete sich um ihren Bruder Sorgen zu machen, der schließlich nur durch eigene Dummheit in diese Lage gekommen war. Sie sollte ihr Leben genießen und nicht jetzt schon die Pflegerin für ihn spielen müssen.
"Nein!",erwiderte Alex laut und resolut und legte seinen Zeigefinger auf ihre Lippen um sie zum Schweigen zu bringen. "Ich will nciht das meine Schwester sich von irgendwelchen schmierigen, fremden Kerlen aushalten lässt!" In diesem Punkt war er unnachgiebig. Allein der Gedanke daran, wie Sam in irgendeiner dunklen Bar stand und widerliche, zwielichtige Typen um sie herumscharwenzelten, jagte ihm Schauer über den Rücken. Als würden die ihr einfach ohne Hintergedanken auf Gegenleistung Drinks ohne Ende spendieren. Was wenn einer auf eine Belohnung bestand? Für Sam war das alles nur Partyspaß, aber so etwas konnte leicht ausarten, er wusste wovon er sprach. Da musste sie ihm einfach mal vertrauen. "Was denkst du wie ich mich dabei fühlen würde?",gab er ihr mit leiser Stimme zu bedenken.
Also, nahm er den Stift und füllte den Scheck aus ohne auf weitere Proteste von ihrer Seite zu achten.
"Hier.",meinte er schließlich, als er fertig war und drückte ihr das Papier in die Hand. "Ich WILL das du es nimmst. Ich brauche es im Moment sowieso nicht und ich will mir einfach sicher sein das du versorgt bist. Ich weiß das du es mir zurückzahlen wirst, sobald du wieder flüssig bist...",fügte er noch hinzu. Sie sollte nun wirklich nicht denken, Alex würde sie als unfähig sehen selbst Geld zu verdienen und auf eigenen Füßen zu stehen. So war es nicht. Deswegen sollte das Geld auch nur eine Leihgabe sein, in der Hoffnung es würde ihren Stolz nicht so sehr verletzen wie ein aufgezwungenes Geschenk.
"Sag einfach deinen Mädels liebe Grüße von mir und stoßt einmal auf mich an.",schlug er zwinkernd vor und boxte ihr sanft gegen die Schulter.

Klar machte ich mir Gedanken um ihn, das war doch selbstverständlich. Ich wollte doch nicht, dass ihm etwas passiert oder dass es ihm schlecht geht.
So etwas brauchte immer Zeit, das war ganz klar und dessen war ich mir auch bewusst, aber in dieser Zeit würde ich ihm helfen, egal wie lange es dauern wird. Er sollte nicht denken, dass er alleine ist, denn das war er nicht.
Als er aufeinmal so schrieb, zuckte ich wieder zusammen und sah ihn für einen Moment verwirrt an. Ich blickte nach unten, als sein Zeigenfinger auf meinen Lippen lag, ehe ich ihn wieder ansah. ,,Ich werde doch nicht mit allen ins Bett steigen, sie geben einem Getränke aus und dafür musst du sie nur neben dir aushalten, mehr ist das meistens nicht" sprach ich ruhig, denn ich verstand nicht, was er auf einmal hatte. Klar konnte man nicht alle Typen so leicht abwimmeln, doch bis jetzt habe ich es auch immer geschafft, also wieso sollte sich das ändern? ,,Alex... du musst dich deswegen in keinem Fall schlecht fühlen oder so. Du weißt doch, ich pack das schon irgendwie." ich sah ihm in die Augen und versuchte erneut leicht zu lächeln.
Doch sah ich dann wie er dennoch den Scheck ausfüllte, was mich erneut seufzen lies. ,,Lässt du bitte mal den Scheck in ruhe" doch ich musste gar nichts weiteres sagen, denn schon drückte er mir diesen in die Hand. Ich senkte meinen Blick, denn nun fühlte ich mich wirklich schlecht. Ich hätte ihm das einfach nicht sagen sollen. Ich würde ihm das schon bald zurück zahlen, egal wie. Ob ich dann wieder flüssig war oder nicht, das war mir egal, aber ich wollte keine Schulden haben. ,,Danke" murmelte ich dennoch leise, denn ich wusste die Geste zu schätzen, auch wenn ich sie nicht annehmen wollte. Bei seinen weiteren Worten versuchte ich leicht zu lächeln, auch wenn es eher gespielt war. Ich mochte das Gefühl von ihm Geld angenommen zu haben wirklich nicht und es machte mich grade irgendwie wütend auf mich selber.

Das es ihr nicht passte, das er ihr Geld lieh, war ihr anzusehen, aber es war Alex im Moment echt egal. Lieber sollte sie Geld von ihrem Bruder nehmen, als von irgendwelchen wildfremden Kerlen, die ihr nur an die Wäsche wollten.
Das sie sich dagegen sträubte, wusste er, denn sie war genauso stolz wie er. In diesem Punkt waren sie absolut gleich.
"Süße, bitte tu mir den Gefallen und nimm es einfach. Es soll dir nur über die Zeit helfen, ich weiß doch das du bald wieder Kohle ohne Ende scheffeln und deinen Kleiderschrank 5mal komplett neu bestücken wirst.",versicherte er ihr schmunzelnd und drückte ihre Hand.
"Aber ich würde es nicht ertragen, zu wissen das du dir von anderen Typen Dinge spendieren lässt, die du gar nicht kennst, von denen du gar keine Ahnung hast, wie sie drauf sind. Also belass es bitte dabei okay? Zahl es mir einfach zurück sobald du kannst und mach dir darüber keine Gedanken mehr. Bitte, mir zuliebe.",bat er sie erneut und bedachte sie mit einem durchdringenden Blick, in der Hoffnung sie möge endlich nachgeben.
Schließlich war es keine Schande sich finanziell etwas unterstützen zu lassen.
"Und jetzt will ich dich lächeln sehen, verdammt nochmal!",befahl er energisch und nahm zwei Finger um ihre Mundwinkel hochzudrücken, was bei ihr in 98% der Fälle, wenn er dies tat, ein echtes Lachen hervorrief und er wurde nicht enttäuscht.
Und genauso und nicht anders wollte er seine Schwester auch sehen!

Ich verstand ihn ja, dass ihm das so lieber war, aber er würde an meiner stelle wahrscheinlich auch nicht anders reagieren. Wir waren es beide gewohnt viel Geld zu haben und dieses selbst verdient zu haben. Dennoch gab ich irgendwann nach und packte den Scheck in meine Tasche, ehe ich bei seinen Worten leicht nickte. ,,Okay" murmelte ich leise. Ich war zwar immer noch nicht begeistert, doch ich akzeptierte es und nahm es an. ,,Mein Kleiderschrank ist voll leer geworden" schmollte ich. Wobei es schon kein Kleiderschrank mehr war, sondern ich hatte ein komplettes Zimmer dafür, aber auch das war für meine Verhältnisse zu leer xD
Erneut nickte ich dann bei den Worten wegen den Typen. ,,In Ordnung" ich mochte es nicht nach zu geben, aber sonst würden wir beide wieder diskutieren bis in den Tod, denn wir konnten beide echt stur sein. ,,Aber du bekommst es wirklich zurück versprochen. Du weißt das ich das einhalte." ich war wirklich nie eine gewesen, die lange Schulden hatte, wenn es überhaupt mal so weit kam. Doch als er dann meine Mundwinkel anhob, konnte ich mal wieder nicht anders als zu lachen. ,,Ach man" schmunzelte ich und schubste ihn leicht an der Schulter. ,,Idiot" immer noch lag ein grinsen auf meinen Lippen.

Alex atmete erleichtert durch, als sie endlich nachgab, denn nun konnte er heute Nacht wenigstens ruhig schlafen.
Und was den Typen angeht, der sie überhaupt erst in diese Lage gebracht hatte - der würde auch noch sein Fett wegkriegen.
Sei es durch ihn, Karma oder sonst irgendetwas. Aber niemand verarschte seine Schwester ungestraft, solange er noch atmete.
"Klar, weiß ich das.",versicherte er ihr, als sie ihm ihr Versprechen gab, das Geld auf jeden Fall zurückzuzahlen. "Aber mach lass dir ruhig Zeit." Er hatte noch genug über und war auf den Betrag nicht zwingend angewiesen. Aber hätte er noch eine Null mehr auf den Scheck geschrieben, hätte Sammy wahrscheinlich eine Kernschmelze durchgemacht.^^
Belustigt kabbelte er sich nun mit seiner Schwester, die endlich wieder lachte.
"Miststück.",gab er grinsend zurück und schaffte es schließlich sie in einem Boa Constrictor-ähnlichem Griff festzuhalten.
Finchen zwischen ihnen kläffte wie verrückt, aber der Hund war genauso gefährlich wie eine Fledermaus, als ignorierte Alex das kleine Ding gekonnt.
"Und, heut abend wieder auf die Piste?",fragte er seine Schwester ganz beläufig, die er immer noch wie einen Burrito zwischen seinen Armen gequetscht hielt, als würden sie im Fahrstuhl über das Wetter reden.

Ich war wirklich froh so einen Bruder haben zu dürfen, denn ohne ihn wäre ich schon lange nicht mehr das, was ich jetzt bin. Ich brauchte ihn. Ihm vertraute ich alles an und er hörte mir immer zu und ebenso konnte ich mit ihm auch über jeden lästern und mich mit ihm zusammen aufregen, was richtig gut tun konnte.
Dann nickte ich jedoch wieder leicht, als er meinte, dass er es weiß, dass ich ihm alles zurück zahle. Ich wusste ja, dass er genug hatte, aber es ging mir darum, dass dieses Geld ihm auch zu stand, denn er hat genug durch gemacht. Ich würde das schon schaffen, dass ich das Geld bald zusammen habe. Doch Zeit lassen würde ich mir nicht, denn ich fand sowas wäre wirklich nicht fair gewesen.
Dass er mich schon wieder zum lachen brachte, genoss ich sehr, denn diese kleinen Moment waren mir wirklich wichtig. Doch als er mich in so einen doofen Griff verwickelte, kreischte ich kurz und versuchte mich von seinen Armen zu lösen, auch wenn das natürlich nicht möglich war. Dass das Fina mal gar nicht gefiel, bemerkte man sofort, aber sie würde mit ihrem Kläffen noch nicht mal eine Maus erschrecken, nur wusste sie das nicht xD
Bei seiner Frage zuckte ich dann leicht mit den Schultern. ,,Vielleicht mit den Mädels raus, mal gucken... kommst du mit?" es war ja ein Versuch wert xD Vielleicht hatte ich ja eine kleine Chance, dass er mit kommt und somit mal raus geht. Immer noch versuchte ich seine Arme zu lösen, aber mehr als seine Hand konnte ich nicht bewegen, was mich etwas lachend zappeln lies.

Von Fina ließ er sich gar nicht stören, obwohl ihr schrilles Gekläffe in seinem weiträumigen Haus schallte, wie in einem Amphitheater. Großer Auftritt für das kleine Fellknäuel, aber daran sollte sie sich lieber mal nicht gewöhnen.
Immer noch hielt Alex sein Schwesterchen schraubstockartig umschlungen und ließ sie von ihrem Gezappel nicht beeindrucken.
"Hmmmm, lass mich überlegen.",antwortete er auf ihr Frage und tat spielerisch so, als müsse er darüber erst einmal scharf nachdenken. Aber insgeheim wussten sie wohl beide schon die Antwort.
Unbeirrt hielt er sie in seinem Griff und drückte sie total ein, worüber sie sich natürlich total beschwerte, aber Alex tat so als könne er sie nicht hören und stellte sich vorrübergehend taub, während er weiter gekünstelt vor sich hin grübelte.
"Nein. Tut mir Leid. Aber einen ganzen Abend über Channing Tatums Bizep und gesenkte Gucci Handtaschen zu reden würde mein übriggebliebenes Testosteron wahrscheinlich zur Gänze killen. Also lieber nicht. Aber ich wünsche dir viel Spaß.", sagte er und ließ sie wieder los, allerdings nicht ohne ihr noch einmal durch die kompletten Haare zu wuscheln, was ihm einen erneuten Tadel von ihrer Seite einbrachte. Aber er konnte es nicht lassen.

Fina hatte halt auch ein großes Ego xD Sie war auch meistens diejenige, die anfing zu bellen und zu kläffen wenn größere Hunde da sind, weil sie nicht verstand, dass sie viel zu klein ist, um gefährlich zu sein. Aber irgendwie war das ja schon süß xD So ähnlich wie wenn Alex versuchte böse zu wirken
Immer noch hielt er mich fest, was mich ziemlich nervte, aber dennoch war ich stets am Lachen, denn diese Moment mit ihm genoss ich doch sehr. ,,Doch du musst mitkommen" schmollte ich nun. ,,Channing wird vielleicht mal schwul und dann bist du da und weißt schon bescheid" sagte ich ernst, musste dann aber doch sofort wieder los lachen. ,,Außerdem, welches übrig gebliebene Testosteron?" neckte ich ihn weiter und grinste frech. Doch als er mir dann doch tatsächlich durch die Haare wuschelte, sah ich ihn wütend an und stand sofort auf. ,,Du spinnst ja wohl" aber natürlich war ich nicht wirklich wütend.
Ich schüttelte mein Haar aus und nahm aus meiner Handtasche ein kleines Haarspray, was ich mir in das aufgeschüttelte Haar sprühte. ,,So" ich grinste wieder zufrieden und packte es zurück in meine Tasche. ,,Eine Frau hat alles dabei" lachte ich wieder und blieb erstmal stehen.

"Eyyyy!!",rief er empört und starrte sie mit offenem Mund an. "Lass mein Testosteron in Ruhe, sonst sag ich gleich mal was über dein Östrogen, Fräulein !",drohte er ihr mit einem Funkeln in seinen stahlgrauen Augen.
Umso mehr ein Grund ihr mal ordentlich durch die Haar zu fahren, egal wie sehr es sie aufregte.
Alex blieb sitzen und streckte ihr dreist die Zunge raus, als sie sich aufbauschte, wegen ihrer zerstörten Frisur. Er beobachtete sie von Weitem, als sie versuchte alles dort wieder hinzuordnen wo es hingehören sollte und legte die Stirn in Falten.
Frauen.
Als sie sich wieder fertig gestylt zu ihm umdreht, erwiderte er trocken : "Noch schlimmer als vorher!"
War natürlich nicht ernst gemeint, sie sah immer bezaubernd aus. Beim Schlafen, direkt nach dem Aufstehen, während sie durch einen Regenschauer lief oder beim Autofahren ein Fenster offen ließ - bei ihr sah es immer wie gewollt aus.
Und wie sie selbst schon richtig festgestellt hatte konnte sie ja gar nicht hässlich sein, da sie ja Twins waren und er selber wunderschön war xD
Also musste das ja so sein.
"Wie siehts aus, soll ich dich nach Hause bringen, oder willst du noch bleiben? Ich weiß ja nicht wie lange du brauchst um dieses Vogelnest auf deinem Kopf partytauglich aussehen zu lassen.",stänkerte er und deutete auf ihren blonden Haarschopf.

Ich lachte wieder los, als sich nun auch beschwerte. ,,Awwww, kratzt das an deinem Ego?" lachte ich wieder. Ich war so froh, dass wir wieder so locker mit einander umgingen, denn wir hatten genug ernste Themen. Man durfte dabei den Spaß einfach nicht vergessen.
Meine armen Haare Das war purer Horror wenn jemand meine Frisur zerstört und dieses Wissen nutze er wirklich aus. Das ging mal gar nicht als Bruder xD Bei seinen Worten verdrehte ich dann nur die Augen. ,,Du bist ja nur sauer, weil ich das gute Aussehen abbekommen habe" sagte ich ernst, lachte dann aber doch wieder. Wir wussten beide, dass wir nicht schlecht aussahen und das war auch gut so. Ich wusste noch genau, wie wir uns damals gegenseitig geholfen haben, wenn jemand einen Stalker bzw. er eine Stalkerin hatte. Ich habe mich oft genug bei ihm als wütende Freundin aufgespielt, damit seine Verehrerinnen, die er nicht mehr haben wollte, verschwinden. Ich erinnerte mich gerne daran zurück.
Doch dann blickte ich auf die Uhr. ,,Eigentlich hatte ich vor etwas noch spazieren zu gehen, weil Fina noch raus muss. Kann ich mein Auto hier lassen, dann hole ich es danach ab?" fragte ich lächelnd nach und sah zu Fina, die schon los sprintete. Da musste wohl jemand dringend raus xD ,,Und ich geb dir gleich Vogelnest du Idiot" sagte ich beleidigt und schmollte leicht. Also manchmal war er echt ein Arsch xD