Mit Fina auf dem Arm, High-Heels an und einer Winterjacke mit Pelzkragen lief ich nun los zu meinem Sportwagen. Ich liebte das Geld, auch wenn ich dieses nicht immer besaß. Lange war es knapp bei mir, was auch im Moment immer wieder war, doch dachte ich gar nicht daran meine Klamotten oder meinen geliebten Sportwagen zu verkaufen. Irgendwie würde ich immer wieder über die Runden kommen, das habe ich doch bis jetzt auch jedes mal geschafft. Doch das alles wusste Alex nicht, denn ich wollte nicht, dass er sich um mich sorgte oder so. Er sollte stolz auf seine Schwester sein. Er selber hatte so viel Geld, auch wenn es durch eine nicht so schöne Geschichten entstanden ist, er sollte nicht denken, dass ich mich nicht selber so gut über Wasser halten konnte. Lange hatte ich Geld im Überfluss, doch durch einen kleinen Zwischenfall, in dem ich von einem Mann, mit dem ich eine Affäre hatte, bestohlen wurde, sank mein Leben ein bisschen und geriet aus den Fugen. Alles was ich im Moment anfasste und was mit Geld zu tun hatte, ging schief. Und trotzdem wollte ich mir meinen Status nicht verlieren und spielte dauerhaft meine brave Rolle. Dass Alex mich eigentlich so gut wie immer durchschaute, das war mir klar, doch versuchte ich daran nicht zu denken.
Somit stieg ich nun in meinen Wagen und machte Fina fest, ehe ich los fuhr, Richtung Alex. Lange dauerte die Fahr nicht, da hielt ich schon vor seinem Haus. Ich parkte den Wagen und nahm Fina, die ich wieder auf dem Arm hielt, da sie am Boden doch eher verloren ging bei ihrer Größe xD Dann schloss ich den Wagen ab und lief auf die Tür zu, vor der ich dann stehen blieb und auf die Klingel drückte.

Alex tigerte nur mit Jogginghose bekleidet durchs Haus auf der Suche nach einer Beschäftigung. Ja, ihm war echt langweilig.
Auch wenn er nun schon seit 3 Monaten wieder in Ravenport war, hatte er kaum Anschluss gefunden. Was wohl nicht zuletzt daran lag, das er sehr misstrauisch war und kaum jemanden an sich heranließ.
Das Wetter draußen lud auch nicht gerade zu einem Stadtbummel ein, also ließ er sich auf die Couch im Wohnzimmer plumpsen, was er sich allerdings auch hätte sparen können, kaum hatte er es sich gemütlich gemacht läutete es an seiner Tür.
"MOOOMEEENT!",brüllte Alex quer durchs Haus und sprang auf um sich wenigstens ein Shirt zum Überziehen zu suchen.
Nachdem er salonfähig war, lief er zur Tür und sah durch die verglasten Scheiben, wer da auf seinem Hof stand.
Doch das hatte er auch schon vorher gewusst.
Es konnte gar niemand anderes, als seine Twini sein, denn sie war die Einzige mit der er hier wirklichen Kontakt hatte.
Schwungvoll öffnete er die Tür und grinste ihr entgegen.
"Sam, was für eine angenehme Überraschung. Ich habe gar nicht mit dir gerechnet. Los, komm rein.",meinte er und hielt ihr ganz Gentleman-like die Tür auf, denn es war ja echt eisig heute und mal wieder hatte sie von wintertauglicher Bekleidung nichts gehalten, wie er mit einem Blick auf ihre High Heels feststellte. Weiber. Wenn schon erfrieren, dann aber auch gut dabei aussehen, nicht?^^
"Hey, Fina.",begrüßte er auch ihren Handtaschenbeller und streichelte der Kleinen kurz über den pelzigen Kopf.

Lange dauerte es gar nicht, da schrie er von drinnen, was mich leicht lachen lies. ,,Du kannst dein Shirt auch aus lassen" schrie ich lachend zurück, denn ich kannte ihn doch. Entweder er hatte ein Weib bei sich, was im Moment aber relativ selten war, oder er war mal wieder halb nackt. Das letztere störte mich nicht sonderlich, schließlich habe ich ihn auch schon ganz nackt gesehen und schlecht sah er ja auch nicht aus, auch wenn er mein Bruder war... bzw. eigentlich ja WEIL er mein Bruder war, denn dann mussten wir ja beide gut aussehen
Klar konnte nur ich vor der Tür stehen, denn im Moment vereinsamte er mir ganz schön, was ich eindeutig ändern musste. Ich brauchte meinen alten Bruder wieder.. der der mich ärgerte und mich beschütze und nicht der, den ich beschützen musste ^^ Als er mir die Tür öffnete, grinste ich ihn breit ein und war mein welliges Haar über meine Schulter. ,,Hey Brüderchen" grinste ich zufrieden und trat auch schon direkt nach seinen Worten ein. Dabei drückte ich ihm einen Kuss auf die Wange, ehe ich drinnen an hielt. Klar, wenn ich starb dann gut aussehend!! XD Nachdem er auch Fina begrüßt hatte, setzte ich sie ab und ging kurz in die Hocke. ,,Los süße, du weißt doch wo der Kühlschrank ist... aber ja nicht dick werden, versprochen?" sagte ich ihr schmunzelnd ehe ich ihr nach sah. Dann richtete ich mich leicht lachend wieder auf und sah zu meinem Bruder hoch. ,,Schon wieder nur zu hause? Und was ist mit deinen Anzügen passiert?" er wusste doch was ich von guten Klamotten hielt, auch wenn es selten ernst gemeint war. Es war einfach ein Tick von mir, dass ich darauf achtete, doch war es mir sonst egal, wenn jemand nicht so schöne Klamotten trug.

Stirnrunzelnd sah er Finchen hinterher, die sofort davontrappelte, nachdem Sammy sie abgesetzt hatte. "Lass mein Haus heil!!",rief er dem derren Tier noch nach, bevor es schwanzwedelnd hinter der ersten Ecke verschwand.
"Komm, ich nehme deine Jacke.",bot Alex, ganz der Brite, an und hängte sie für sie auf. Hier drin war es ja warm genug.
Dann wandte er sich mit einem breiten Grinsen seiner Schwester zu, die wie immer total hübsch aussah und er hingegen ...
Auf jeden Fall war klar, das ihr das sofort auffiel, denn sie hatte recht, normalerweise achtete er schon sehr auf sein Äußeres nur im Moment hatte er echt einen Absacker, wie sie richtig festgestellt hatte.
"Tja, ich schätze die warten auf einen angemessenen Anlass um ausgeführt zu werden, aber im Haus chillen und alte Folgen von 'Eine Schrecklich Nette Familie' anzuschauen zählt nicht dazu.",erwiderte ihre Frage und zuckte mit den Schultern.
Zur Zeit verbrachte er tatsächlich mehr Zeit in seinem Haus, als etwas zu unternehmen. Wieso auch, er kannte hier niemanden mehr, und seiner Schwester konnte er auch nicht ständig auf die Nerven fallen, die führte schließlich auch ihr eigenes Leben.
Aber er wusste es zu schätzen, das sie so oft es ging zu ihm kam um ihn zu unterstützen. Wenn sie nicht wäre, Alex wüsste nicht was er jetzt tun würde.
Wahrscheinlich hätte er schon einen 50 Zentimeter langen Bart, dreckverkrustete Fingernägel, ein fettes Alkoholproblem und Depressionen. Das all das noch nicht passiert war , war nur ihr zu verdanken und Alex hoffte, das sie das wusste.
"Egal, komm doch erst einmal rein.",forderte er sie auf und lotste seine Schwester ins Wohnzimmer. "Möchtest du etwas trinken?"